Luftschadstoffe und Lärm
Neben seiner klimaschädlichen Wirkung hat der Luftverkehr weitere negative Auswirkungen. So belasten Lärm und Luftschadstoffe Mensch und Umwelt.
Luftschadstoffe
Durch den Flugbetrieb und Aktivitäten am Flughafen werden – wie bei anderen Verkehrsträgern auch - Schadstoffe wie Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Feinstaub freigesetzt. Sie haben nicht nur wärmende Wirkungen auf das Klima, sondern können sich auch negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken.
Im Zusammenhang mit dem Luftverkehr wird aktuell insbesondere die Wirkung ultrafeiner Partikel (UFP) diskutiert – also Partikel, die kleiner als 100 nm sind. Diese entstehen grundsätzlich bei allen Verbrennungsprozessen. Durch Flugzeugtriebwerke werden besonders große Mengen ultrafeiner Partikel freigesetzt. Diese sorgen in der Nähe von Flughäfen für erhöhte Ultrafeinstaubkonzentrationen. Es sollten daher nicht nur Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden, sondern auch Maßnahmen zur Minderung von Luftschadstoffen und damit potenzielle Gesundheitsgefahren.
Lärm
Studien konnten einen deutlichen Zusammenhang zwischen Verkehrslärm und Erkrankungsrisiken feststellen. Vor allem in Ballungsgebieten leiden die Menschen unter Lärm.
Um den negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm zu begegnen sind sowohl aktive als auch passive Schallschutzmaßnamen möglich. Der aktive Schallschutz zielt darauf ab, den Lärm durch technische Maßnahmen direkt an der Quelle zu reduzieren: Es können Flugrouten angepasst oder Routen und Bahnen zeitlich anders genutzt werden; neue Flugverfahren machen es außerdem möglich, beim Anflug länger in größeren Höhen zu fliegen, um den Lärm am Boden zu reduzieren oder Flugrouten genauer abzufliegen. Passive Schallschutzmaßnahmen schützen Menschen durch bauliche Maßnahmen wie z.B. einer besseren Schalldämmung von Gebäudebestandteilen (z.B. Fenster oder Dächer).
Die Regelungen des Fluglärmschutzgesetzes setzen den Schwerpunkt auf passive Schallschutzmaßnahmen, Siedlungsbeschränkungen für besonders betroffene Gebiete oder Entschädigungszahlungen für die eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten des Außenwohnbereichs. Aktiver Schallschutz wird deshalb oftmals vernachlässigt und die technologischen und navigatorischen Möglichkeiten nicht genutzt. Die gesetzlich vorgesehenen Schwellenwerte für passiven Schallschutz sind außerdem nicht ausreichend: sowohl die kurzfristige Belästigung als auch die langfristigen Auswirkungen von Fluglärm sind größer als bei Festsetzung der gesetzlichen Werte angenommen wurde.
Links zu weiterführenden Informationen
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BMU (2020): Fluglärm.
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Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (2020): Ultrafeine Partikel.
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IASS - Institute for Advanced Sustainability Studies (2013): Gefahr für Gesundheit und Klima: Kurzlebige klimawirksame Schadstoffe. Institute for Advanced Sustainability Studies.
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Infras (2018): Szenario Luftverkehr Deutschland unter Einbezug von Umweltaspekten.
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Institute for Occupational, Social and Environmental Medicine (2018): Health effects of ultrafine particles: Systematic literature search and the potential transferability of the results to the German setting.
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Öko-Institut (2020): Lärmschutz rund um den Flughafen Frankfurt.
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Umweltbundesamt (2018): Fragen und Antworten: Ultrafeine Partikel.
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Umweltbundesamt (2019): Fluglärm
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Umweltbundesamt (2019): Wohin geht die Reise? Luftverkehr der Zukunft: umwelt- und klimaschonend, treibhausgasneutral, lärmarm.
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VCD (2020): Fluglärm – ein großes Problem.
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Die Seite ecopassenger.org informiert für unterschiedliche Reisen und Verkehrsmittel über die Treibhausgas-, aber auch Feinstaub- und Stickoxidemissionen.