Wie funktioniert Kompensation?

Die Klimakompensation sollte immer der letzte Schritt für mehr Klimaschutz im Luftverkehr sein – Vorrang sollte es stets haben, Flüge möglichst zu vermeiden. Wenn ein Flug jedoch nicht vermeidbar und die Entscheidung für eine Kompensation gefallen ist, muss zunächst die Klimawirkung des Flugs quantifiziert werden. Hierfür gibt es verschiedene Online-Rechner.

Die so berechneten Emissionen werden dann mit sogenannten Kompensationszertifikaten ausgeglichen, die bei verschiedenen Organisationen erworben werden können. Im Prinzip kommen zwei Arten von Zertifikaten in Frage:

1. Zertifikate aus Klimaschutzprojekten

Mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Kompensationszertifikate wird ein konkretes Klimaschutzprojekt finanziert und umgesetzt. Hierfür müssen sich Klimaschutzprojekte zunächst bei Kompensationsprogrammen registrieren. Diese legen die Anforderungen an Klimaschutzprojekte und die Ausgabe von Zertifikaten fest. Ob ein Projekt die Anforderungen des Kompensationsprogramms erfüllt, wird durch unabhängige Sachverständige geprüft. Nach erfolgreicher Prüfung und Registrierung müssen die Emissionsminderungen nach festgelegten Methoden gemessen und berechnet werden. Für jede eingesparte Tonne CO₂ wird dann ein Zertifikat ausgegeben. Kompensationszertifikate können in elektronischen Registern gehandelt und an Zwischenhändlerinnen und -händler oder Endkunden und -kundinnen verkauft werden. Mit der Nutzung der Kompensationszertifikate werden diese im Register gelöscht. Es gibt eine große Vielzahl an Klimaschutzprojekten, Kompensationsprogrammen und Zertifikate-Anbietern. Die Eigenschaften der Zertifikate und ihre tatsächliche Klimawirkung können sich beträchtlich unterscheiden.

Zertifikate

2. Zertifikate aus Emissionshandelssystemen

Hier wird für eine Gruppe von Emittenten ein maximaler Gesamtausstoß an Treibhausgasen festgelegt. Für jede erlaubte Tonne CO₂ wird ein Zertifikat ausgegeben. Die Emittierenden bekommen Zertifikate zugeteilt oder müssen diese vom Staat erwerben und für jede Tonne ihres Treibhausgasausstoßes ein Zertifikat nachweisen. Emissionshandelssysteme sollen Klimaziele möglichst kosteneffizient erreichen. Denn wer Treibhausgase kostengünstiger vermeiden kann, kann die Emissionen stärker reduzieren und überschüssige Zertifikate an andere verkaufen, für die die Emissionseinsparung höhere Kosten hätte. Emissionshandelssysteme wurden ursprünglich nicht für die freiwillige Kompensation konzipiert, doch im Prinzip können Institutionen und Privatpersonen Zertifikate kaufen und anschließend löschen (z.B. über den Anbieter The Compensators). Hierdurch wird das Angebot an Zertifikaten verknappt und somit auch der Gesamtausstoß verringert. Denn: Der Kauf dieser Zertifikate erhöht indirekt das Klimaziel des Emissionshandelssystems. In der Praxis gibt es auch hier jedoch einiges zu beachten, denn eine Klimawirkung wird nur erzielt, wenn der erlaubte Gesamtausstoß der Emittenten nicht zu hoch angesetzt ist. Außerdem haben manche Emissionshandelssysteme Instrumente zur Stabilisierung der Zertifikatspreise. Diese können unter Umständen dazu führen, dass die Löschung eines Zertifikats den maximalen Gesamtausstoß nur um weniger als eine Tonne CO₂ reduziert.

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